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Elektrofahrzeuge in der Logistikbranche

Vielversprechender Abschlussbericht zum Thema E-Mobility im Wirtschaftsverkehr

E-Mobilität – ein Thema, das in Zeiten von Klimawandel und zunehmend schwindenden Ressourcen nicht nur in aller Munde, sondern auch bereits auf einigen Straßen anzutreffen ist. Was immer mehr Privatpersonen für sich entdecken, könnte schon bald auch bei mittelständischen Logistikdienstleistern eine große Rolle spielen. So gibt es nicht nur bereits zahlreiche Lösungsansätze im Bereich Elektromobilität und in der City-Logistik kommen sogar schon Versuchsmodelle verschiedener Hersteller zum Einsatz. Unter dem Titel  „E-Mobility bei Logistikdienstleistern (EMOLO)“ hat ein Forschungsprojekt vom Forschungsinstitut Unternehmensführung, Logistik und Produktion der Technischen Universität München jetzt außerdem einen vielversprechenden Abschlussbericht vorgelegt. „Es ist absolut wichtig, auch den wachsenden Güterverkehr ressourcenschonend zu organisieren. Ein Lösungsansatz zur Erhöhung der Energieproduktivität und Effektivitätssteigerung in der Logistikbranche liegt dabei eindeutig im Bereich der Elektromobilität“, erklärt Heiko Andreas Helmke, der als Geschäftsführer der Obermann Logistik GmbH Mitglied im projektbegleitenden Ausschuss ist.

City-Logistik, Entsorgungslogistik und Ersatzteillogistik besonders geeignet

Gut 1,5 Jahre hat sich das Forscherteam um den speziell bei Logistikthemen renommierten Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Horst Wildemann mit der Frage beschäftigt, inwieweit Konzepte zur „e-mobility“ künftig auch im gewerblichen Wirtschaftsverkehr von Bedeutung sein können. Nach einer kurzen Einführungsphase im Herbst 2013 konnten in zahlreichen gemeinsamen Workshops und Expertengesprächen mit Branchenkennern wie Obermann ganzheitliche Szenarien abgebildet und daraus konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Vor allem für die Bereiche City-Logistik, Entsorgungslogistik und Ersatzteillogistik sei der vermehrte Einsatz von Elektrofahrzeugen besonders geeignet, so ein vorläufiges Ergebnis des Projekts. Doch das ist längst nicht der einzige Konsens, zu dem die Forschergruppe gekommen ist. Der Abschlussbericht legt auch den Grundstein für künftige Umsetzungen, indem praxistaugliche Lösungsansätze erarbeitet und Handlungsempfehlungen durch einen detaillierten Wirtschaftlichkeitsvergleich der drei wesentlichen Antriebsarten von Nutzfahrzeugen (Diesel, Elektro, Hybrid) bewertet wurden.

Vielschichtiger und praxisnaher Blick auf die Integration von „e-mobility“

„Außerdem konnte ein elektronisch gestützter Leitfaden entwickelt werden, der den Logistikdienstleistern individuelle Strategien an die Hand gibt, um Elektromobilität in ihren Alltag zu integrieren. Des Weiteren wurden Total Cost of Ownership-Rechnungen zu den unterschiedlichen Antriebsarten durchgeführt und Aussagen über die Wirtschaftlichkeit für Fahrzeuge in verschiedenen Gewichtsklassen bis zu 18 Tonnen erarbeitet. „Zu guter Letzt ist auch ein fünfphasiges Modell entstanden, das den Elektrifizierungsprozess des Fuhrparks behandelt. Somit ist dem Projekt nicht nur ein vielschichtiger Blick auf die Integration von Elektromobilität gelungen, sondern vor allem auch ein praxisnaher“, fasst Heiko Andreas Helmke zufrieden zusammen.